Hundeführer
Ausbildung zum Rettungshundeführer
Ein angehender, später aktiver Rettungshundeführer muss mit viel Idealismus und grossem Engagement hinter seinen künftigen Aufgaben stehen. Wie der Name „Rettungshundearbeit“ schon sagt, steckt dahinter ein enormer Zeitaufwand, und das über Jahre hinweg. Rettungshundeführer ist man nicht nur einmal im Monat im Einsatz, nicht einmal pro Woche im Training. Rettungshundeführer ist man Tag und Nacht, an 365 Tagen im Jahr.
Die ganze Gruppe arbeitet im Team und ist somit mitverantwortlich für die qualitativ gute Ausbildung und den Erfolg aller Hunde.
Eine Rettungshundestaffel ist kein „Schönwetterverein“. Wer nicht bereit ist, bei Kälte, Schnee, Regen, Hitze oder auch mal bis tief in die Nacht hinein mit den anderen Hundeführern und Hunden zu trainieren, wird auch im Einsatzfall diesen Anforderungen nicht standhalten können. Körperliche Fitness ist Grundvoraussetzung, um die Strapazen in teilweise unwegsamen Gebieten über einige Stunden Einsatzzeit bewältigen zu können.
Der enorme Zeitaufwand bezieht sich nicht nur ausschliesslich auf die ständig fortlaufende Ausbildung, sondern zusätzlich auf die möglichen Einsatzalarmierungen zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Spontane Hilfeleistung unter Zurückstellung eigener, privater Bedürfnisse ist eine Selbstverständlichkeit. Für den Vermissten zählt jede Minute und jeder Hund.
Ein Rettungshundeführer muss psychisch enorm belastbar sein. Jeder Einsatz stellt einen gewissen Stressfaktor dar, niemand weiß, was ihn letztendlich erwartet. Jeder muss sich bewusst sein, dass er derjenige sein kann, der mit seinem Hund den Vermissten schwer verletzt oder im schlimmsten Fall auch tot auffinden kann. Die Emotionen der oft anwesenden Angehörigen gilt es dabei ebenfalls zu berücksichtigen!
Die Ausbildung zum Rettungshundeführer umfasst folgende Schwerpunkte:
- Erste Hilfe Mensch und Hund
- Organisation und Einsatztaktik
- Geländekunde (Karte/ Kompass)
- Statik, Trümmerkunde und Bergung
- Kynologie
- Lagebeurteilung
- Sprechfunkverkehr
- Suchtechnik des Hundes
- Einteilung des Suchgebietes
- Sicherheit im Einsatz
- Seil und Knotenkunde/ Abseiltechniken
- Stressbewältigung
- Verhallten am Fundort von vermissten
Personen - Verhallten bei Suizidenten
Parallel zur praktischen Ausbildung und zu den Einsatztagen und -nächten ist die fortlaufende theoretische Ausbildung der Hundeführer ein Muss. Interesse und regelmässige Teilnahme an staffelinternen und externen Fortbildungen und Lehrgängen sind Hauptbestandteil der Ausbildung.
Doch all die Mühen sind für jeden schnell vergessen, wenn man damit seinen Teil dazu beitragen konnte, einem Menschen das Leben zu retten!